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Gregorio Lavilla erklärt die Regeländerungen für 2017

Thursday, 19 January 2017 09:51 GMT

Sporting Director Gregorio Lavilla sieht die Regeländerungen in Superbike- und Supersport-Weltmeisterschaft sehr positiv.

Die MOTUL FIM Superbike Weltmeisterschaft steht vor einer Saison mit großen Veränderungen, Veränderungen, wie sie auf diesem Level noch nie zuvor gesehen wurden. WorldSBK.com traf sich mit dem Sporting Director der Superbike-Weltmeisterschaft, Gregorio Lavilla, der uns erklärt, was man sich von den Regeländerungen und getroffenen Entscheidungen für die neue Saison erhofft.

2017 wird die Startaufstellung für Lauf 2 der WorldSBK kräftig umgewürfelt. Warum wurde diese Entscheidung getroffen?
"Da gibt es zwei Haupt-Gründe. Einer ist, dass wir die Rennen, wenn möglich, etwas spannender machen wollten. Der zweite ist für mich aber der wichtigste: Wir wollten den Teams und Fahrern mehr bieten. Sie haben nicht immer die Chance, aus der ersten Startreihe loszufahren, aber mit diesem Format geben wir diesen Fahrern etwas mehr Wert. Und wir geben den Fahrern eine weitere Chance, wenn der Samstag richtig schlecht gelaufen ist. Persönlich muss ich sagen, dass wir gedacht haben, dass wir mit der Änderung der nächstjährigen Startaufstellung etwas richtig Spannendes schaffen und dass diese Änderungen nicht allzu dramatisch sind. Am Ende haben wir die Vor- und Nachteile aufgewogen und hoffen, dass das alles etwas Besonderes wird."

Wie wichtig war die Sicherheit? Wenn man die Startaufstellung komplett rumgedreht hätte, wären die langsameren Motorräder vorn und die schnelleren Fahrer ganz hinten. War da die Sicherheit im Vordergrund?
"Wenn wir die Startaufstellung komplett rumgedreht hätten, wären noch mehr Fragen aufgetaucht, als jetzt schon mit den drei Reihen. Aus Sicherheitssicht denke ich nicht, dass es eine besonders gefährliche Situation wird, denn wir haben sehr viele Fahrer dabei, die gewinnen können."

"Zweitens kann der Speed auch von den Fahrern abhängen – ich möchte da nicht in Top-Piloten und Nicht-Top-Piloten unterteilen, denn für mich sind das alles Spitzen-Athleten. Die Unterschiede machen sich dann auch meist erst in der zweiten Rennhälfte bemerkbar. Die Unterschiede kommen durch die Reifenabnutzung, wie sie sich ihr Rennen einteilen und wer im Qualifying mehr Runden gefahren ist, um sich vorzubereiten. Darum werden die Rundenzeiten zwischen diesen neun Fahrern auf den ersten Rennen wohl nicht so weit auseinander liegen und darum sage ich auch, dass es bei der Sicherheit für mich derzeit keine Fragen gibt."

Was passiert, wenn man im Qualifying unter die ersten Neun fährt, das erste Rennen aber nicht beendet? Wo startet man dann am Sonntag?
"Wenn ein Fahrer, der im Qualifying unter den schnellsten Drei war, stürzt, wird er von dieser Regel natürlich heftig getroffen, aber von Platz neun und weiter hinten wird es kaum einen Unterschied machen."

"Um die Startaufstellung zu bilden, nehmen wir das Ergebnis aus dem ersten Rennen und die ersten neun Fahrer gehen direkt in die ersten drei Reihen und dann haben wir ja noch die Superpole-Qualifikation. Die ersten Neun aus dem ersten Rennen werden aus diesem Ergebnis herausgenommen, denn die stehen ja schon in der Startaufstellung fest."

"Dann bleibt das Ergebnis der Superpole ohne die ersten Neun aus dem ersten Lauf – und das ergibt dann den hinteren Teil der Startaufstellung, das ist ganz einfach. Wenn ein Fahrer aus dem vorderen Teil dieses Ergebnisses ist und stürzt, landet er vielleicht auf Startplatz 10. War aber ein Fahrer in der Superpole 11. oder 12. und ist im Rennen gestürzt, kann er seine Startposition möglicherweise behalten. Das sind die Variablen, die wir haben."

In der Supersport Weltmeisterschaft ist es neu, dass die Flag-to-Flag-Regel mit Boxenstopps eingeführt wurde. Was ändert sich dadurch?
"Wir hatten letztes Jahr ein paar Rennen, wo es angefangen hat zu regnen, dann aber wieder sehr schnell aufhörte, sodass einige Fahrer schon wieder mit Trockenreifen rausgingen, obwohl die Supersport-Reifen eh etwas Profil haben."

"Sie fahren mit Trockenreifen und sobald ein Rennen wegen Witterungsbedingungen abgebrochen wird, wird der Re-Start automatisch als Regenrennen deklariert, da haben wir dann ein Problem. Das zerstört auch den Rhythmus des Rennens."

"Wir haben daher mit den Supersport-Teams darüber gesprochen was sie brauchen, um dieses System einzuführen. Technisch war das kein großer Aufwand und ich bin mir ziemlich sicher, dass die Zeit, die wir in der Supersport für den Boxenstopp sehen länger sein wird, als bei den Superbikes. Mit den vielen Fahrern in der Supersport-Klasse – nicht alle haben eine eigene Box – brauchen wir eine gute Strategie, um die Maschinen alle in der Boxengasse unterzukriegen."

"Ich denke aber, dass das die sicherere Lösung ist, denn abbrechen und Reifenwechseln und seine eigene Strategie machen kann jeder. Ich glaube, dass es den Fahrern auch so geht, dass sie nach einem Abbruch wieder bei Null anfangen müssen, darum sollte die Flag-to-Flag-Regel dieses Jahr sehr gut funktionieren."